Die Stadt der flügellosen Engel
Glamour und grosse Träume in Hollywood, Abfuhren und Rückweisungen an die gefallenen Engel. Hollywood und die Glitzerwelt von Los Angeles stehen im harschen Gegensatz zu den vielen Obdachlosen und den geplatzten Träumen.
Doch dies sind bloss zwei Facetten einer Stadt, die ich zu schätzen und lieben gelernt habe.
Seit Donnerstag bin ich zurück im Rheintal und mir fallen diese und weitere Kontraste noch viel stärker auf, gemeinsam mit den Erinnerungen an eine ganz besondere Reise.
Ich habe bei meinem diesjährigen Besuch in Los Angeles wieder sehr viele Leute kennen gelernt und alte Bekannte getroffen. Diese guten Freunde, die ich in L.A. habe, sind die wahren Engel der Stadt der Engel – und das ganz ohne Flügel. Der Song von 1983 «Send me an Angel» hat sich erfüllt.
Die grossartige Zeit, die ich den Sommer über in L.A. verbringen durfte, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, und das vor allem dank meiner guten Freunde dort drüben – 10’000 Kilometer weit weg, zwanzig Flugstunden entfernt, durch eine riesige Landmasse und einen Ozean getrennt. Aber eines ist sicher: Die Stadt und ihre flügellosen Engel, die mich durch die letzten vier Wochen begleitet haben, sind immer da für mich – immer dort drüben, immer bereit mich wieder bei ihnen aufzunehmen. Dieser Sommer war einmal mehr ein ganz besonderes Erlebnis und für die einzigartigen Momente bin ich sehr dankbar. ich weiss das zu schätzen und freue mich schon jetzt auf einen erneuten Besuch in der Stadt der Engel, Los Angeles.
Eloy Martinez, Los Angeles, Kalifornien
Diese Kolumne erscheint jeden Freitag in gedruckter Form in der Zeitung „Der Rheintaler“.